Burg Heilsberg / Lidzbark Warmiński
Burg Heilsberg / Lidzbark Warmiński
war eine Ordensburg des Deutschen Ordens in der damals ostpreußischen Stadt Heilsberg, heute Lidzbark Warmiński. Die Burg diente bis 1795 als Residenz der ermländischen Bischöfe. Nikolaus Kopernikus wirkte hier von 1504 bis 1510 als Leibarzt seines Onkels, des hier residierenden Bischofs Lukas Watzenrode.
Im 13. Jh. lag die Region des damaligen Lecbarg an der Grenze der Gebiete, welche durch preußische Stämme der Warmen und Barten bewohnt waren.
In 1240 wurde die Siedlung durch Deutschordensritter erobert, und in 1251 durch sie dem ersten ermländischen Bischof Anselm übergeben. Die Stadtrechte wurden in 1308 verliehen, wodurch Lidzbark zur zweiten in Ermland gegründeten Stadt wurde. Der jetzige Name entstand durch die Polonisierung des preußischen Namens, dagegen war die Stadt in ihrer Geschichte vor allem als Heilsberg („Heiliger Berg") bekannt.
In 1350 begann der Bau einer gemauerten Burg. Ab diesem Zeitpunkt wurde Lidzbark zum Sitz der Bischöfe, wodurch es sich beinahe 450 Jahre lang als Verwaltungs- und Kulturzentrum der Region entwickelte und dadurch den Namen „Perle des Ermlands" erlangte. In den Jahren 1466-1772 befand sich die Stadt gemeinsam mit dem restlichen Teil des Warmińskie Dominiums in den Grenzen der Polnischen Krone.
Unter den in Lidzbark ansässigen Persönlichkeiten waren u.a.: Mikołaj Kopernik (in den Jahren 1503-10), Ignacy Krasicki (1767-93) sowie Napoleon Bonaparte (1807), der die Stadt nach einer Schlacht besuchte, die auf ihren Vorgeländen ausgetragen wurde. Die alljährliche Rekonstruktion der Schlacht bei Heilsberg zieht Tausende von Zuschauern an.
Das Jahr 1945 brachte der Stadt Lidzbark Warmiński enorme Zerstörungen (80 Prozent). Es sind jedoch sehenswerte Baudenkmäler erhalten geblieben. Neben der Burg, in der heute das Warmińskie Museum seinen Sitz hat, sind das u.a.: St. Peter und Paul-Stiftskirche aus dem 15. Jh. mit dem Kloster und Priesterhaus, das Hohe Tor (15. Jh.), Fragmente der Festungsmauer, die evangelische Kirche (1818-23), zur Zeit eine orthodoxe Kirche, Kirche der Kreuzerhöhung (1789), Orangerie von Krasicki (1711-24), das Rathaus (19. Jh.).