Kirche des hl. Bischofs Stanisław
Kirche des hl. Bischofs Stanisław in Posen / Poznań
Angesichts der wachsenden Zahl von Protestanten in Poznań holte Bischof Adam Konarski 1571 Jesuiten nach Poznań und überließ ihnen die kleine Kirche des hl. Bischofs Stanislaus.
1649 begann der Bau eines neuen Gotteshauses unter der Leitung von Thomas Poncino. Der Rektor des Kollegs, Bartłomiej Wąsowski, setzte die Arbeiten fort, die 1701 von Giovanni Catenazzi abgeschlossen wurden. Der Innenausbau dauerte bis 1737 (polychrome Gewölbe von Karol Dankwart, Stuckaturen – Alberto Bianco).
Die Kirche gehörte den Jesuiten bis zur ihrer Kassation 1773. Damals wurde die benachbarte Stiftskirche, die Pfarrkirche der hl. Maria Magdalena, abgerissen und zerstört. Die Pfarrgemeinde wurde in die Kirche des hl. Bischofs Stanislaus verlegt. Diese Funktion erfüllt sie bis heute.
In der Fassade ein Pompeo Ferrari zugeschriebenes Portal mit einer Skulptur des hl. Ignatius von Loyola und der Abkürzung A.M.D.G. (lat.: Ad maiorem Dei gloriam – Zum größeren Ruhm Gottes).
Dreischiffiges Interieur mit reichen Verzierungen (römischer Barock, genannt triumphierender). Zu beiden Seiten des Hauptschiffes 16 monumentale Säulen mit den Figuren der 12 Apostel auf den Kapitellen.
Im Hauptaltar (ein Werk von Pompeo Ferrari) ein Gemälde, das die Wiedererweckung des Schlachtschitzen Piotrowin durch Bischof Stanislaus darstellt. Der Legende zufolge kaufte der Bischof von Piotrowin ein Dorf, doch es wurde kein Vertrag geschrieben. Nach dem Tode des Schlachtschitzen warf dessen Familie dem hl. Stanislaus Betrug vor. Der Bischof erweckte Piotrowin zum Leben, der die Wahrheit bestätigte. Dieselbe Szene stellt die Skulptur auf der linken Seite des Altars dar. Auf der rechten Seite – Darstellung des hl. Stanislaus Kostka, der den Drachen der Sünde zertritt.
In der das westliche Kirchenschiff abschließenden Kapelle Sanktuarium der Muttergottes von der Immerwährenden Hilfe. Das dort untergebrachte Bild wurde 1961 mit den päpstlichen Kronen gekrönt (erste Krönung in Polen nach dem Krieg).
Von einer Städterin, die anonym bleiben wollte, gestiftete Orgel. Das Instrument baute in den Jahren 1872 – 1876 Friedrich Ladegast aus Weißenfels - der beste Orgelbaumeister im Europa des 19. Jahrhunderts. Die Orgel besitzt 2579 zinnerne und hölzerne Pfeifen, die größten davon sind 6 m hoch und haben einen Durchmesser von 45 cm. Info: regionwielkopolska.pl