Pyramide in Rapa

Pyramide in Rapa

auch Mausoleum in der Luschnitz genannt, handelt es sich um ein 1811 erbautes Grabmal der ostpreußischen Adelsfamilie von Fahrenheid in der Nähe des polnischen Dorfes Rapa (deutsch Angerapp, 1938 bis 1945 Kleinangerapp) in der Gemeinde Banie Mazurskie (deutsch Benkheim).

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Geschichte
1773 übernahm Johann Friedrich Wilhelm von Fahrenheid aus unbekannten Gründen den Gutshof Angerapp von einer Familie Hoffmann.

1793 erwarb Friedrich Wilhelm Johann von Fahrenheid (1747-1834), der 1786 von König Friedrich Wilhelm II. in den preußischen Adelsstand erhoben wurde, einen großen Güterkomplex im fünf Kilometer entfernten Klein Beynuhnen (1938 bis 1945 Kleinbeinuhnen, seit 1946 russ.Uljanowskoe).

Sein Sohn Friedrich Heinrich Johann von Fahrenheid (1780-1849) brachte den Gutshof zur wirtschaftlichen Blüte, baute die Vollblutzucht zum damals zweitgrößten Privatgestüt Europas aus und legte damit den materiellen Grundstein für die künstlerischen Ambitionen der Familie. Fahrenheid, der an der Albertina in Königsberg studiert hatte, entdeckte während seiner Reisen durch Europa seine Leidenschaft für die vor allem in Frankreich populäre Ägyptologie. Er engagierte sich als Sammler und Kunstmäzen.

Rapa_Piramida1Nach dem Tod seiner erst dreijährigen Tochter Ninette ließ Friedrich Heinrich Johann von Fahrenheid das Familiengrab 1811 am Ende eines Dammes in dem sumpfigen Wald Luschnitz errichten. Eine andere Quelle spricht von 1795 als Baujahr sowie von Friedrich Wilhelm Johann von Fahrenheid als Bauherren und seiner am 30. Dezember 1811 verstorbenen dreijährigen Enkelin, die dort als erste bestattet wurde.

Steinhauer aus Königsberg verrichteten die Bauarbeiten. Es ist überliefert, dass entlang der gesamten Dammlänge zwischen der Straße und dem Mausoleum Skulpturen standen. Später wurden in der Pyramide weitere Familienmitglieder begraben, darunter der 1849 verstorbene Friedrich Heinrich Johann von Fahrenheid.

Dieser hatte verfügt, dass sein Vermögen für Kunstsammlungen eingesetzt werde. Sein Erbe, Fritz von Fahrenheid (1815-1888), ließ für deren Aufbewahrung und Präsentation ein großes Schloss in Klein Beynuhnen errichten. Das Schloss wurde 1945 durch die Rote Armee gesprengt, die Sammlungen von sowjetischen Trophäenkommissionen requiriert, soweit sie nicht zerstört waren.

Der Verbleib ist weitgehend unbekannt. Erhalten blieben in Klein Beynuhnen eine imposante, inzwischen verfallende Ziegelscheune, ein Gärtnerhaus und einige Wirtschaftsgebäude. Im ehemaligen Park soll es noch zwei Grabplatten geben, eine davon mit dem Fahrenheidschen Wappen. Auch Fritz von Fahrenheid wurde dort begraben.

In den beiden Weltkriegen wurde das Mausoleum in der Luschnitz von russischen bzw. sowjetischen Soldaten verwüstet, die Särge wurden geöffnet. Verwahrlost überstand die versteckt im Wald gelegene Ruhestätte die Nachkriegszeit. Durch die Fenster waren die mumifizierten Leichen sichtbar. In den 1990er Jahren stellten die polnischen Behörden das Bauwerk unter Denkmalschutz.

Seitdem haben mehrere umfangreiche Renovierungsarbeiten stattgefunden. Der Eingang wurde zugemauert, die Fenstergitter wieder eingefügt und die Särge verschlossen. Auch der Damm zur Pyramide wurde inzwischen erneuert. Quelle: wikipedia

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