Magdalenenkirche in Breslau / Wrocław
Magdalenenkirche in Breslau / Wrocław
ist eine gotische Backsteinkirche an der Ulica Szewska (deutsch Schubrücke) in der Breslauer Innenstadt.
Sie war als eine vom Rat und der Bürgerschaft erbaute Bürgerkirche zugleich eine der Hauptkirchen der Stadt an der Oder. Bis 1945 war die Kirche evangelisch, seitdem ist sie altkatholisch.
Die Gründung der ersten Pfarrkirche – als Nachfolgerin der Adalbertkirche – unter dem Patrozinium St. Andreas und Maria Magdalena erfolgte zwischen 1226 und 1232 durch Bischof Lorenz I. von Breslau. 1241 zerstörte ein Brand während des Tatareneinfalls diesen Kirchbau. Ein zweiter Bau, der zwischen 1242 und 1248 durchgeführt wurde, hatte nur etwa 100 Jahre Bestand.
Die Kirche ist als dreischiffige Basilika angelegt. Ihre heutige Gestalt erhielt die in Backstein erbaute Kirche in den Jahren 1342 bis 1362, während die Türme später vollendet wurden. An Stelle der 1481 errichteten bleigedeckten, gotischen Holzspitzen erhielten die Türme zwischen 1564 und 1581 die kupfergedeckten Renaissancehauben.
Die in 47 Meter Höhe befindliche Brücke zwischen den beiden Türmen wurde erstmals 1459 urkundlich erwähnt. Am 23. Oktober 1523 hielt Johann Heß, der Reformator von Breslau, seine erste Predigt in der Magdalenenkirche. Ab diesem Zeitpunkt bis 1945 galt die Kirche, neben der ehemals evangelischen Elisabethkirche am Großen Ring, zu den wichtigsten protestantischen Kirchen der Stadt.